Diesen Satz hört und liest man momentan überall: Dein Pferd ist Dein Spiegel!
Er ist in aller Munde und propagiert, dass man all das Verhalten, welches das Pferd zeigt, auf sich beziehen soll, muss, kann, darf. In den meisten Fällen ist es auch so: aber eines Vorweg – ein Pferd hat auch seine eigenen Themen und Baustellen, es hat auch seine eigenen Aufgaben und Geschichten auf der Weide und in der Herde zu erledigen und dass sollte man bei dem ganzen Reflektieren nicht vergessen! Selbstreflexion ist die Kunst, über seine Stärken und Schwächen nachzudenken. Es ist auch die Fähigkeit, über das „Hier und Jetzt“, also seine Gedanken und Gefühle nachzudenken. Das beinhaltet das Nachdenken über die eigenen Gedanken, Emotionen und Gefühle zu anderen Menschen oder Lebewesen generell. Reflexion kann eine nützliche Methode sein, um das eigene Leben positiv zu verändern, während man seine Entscheidungen der Vergangenheit bewertet und evaluiert. Zu lernen, wie Du über Dein Leben, Deine Erfahrungen und das Leben anderer Menschen nachdenken kannst, kann Dir helfen, Dich menschlich weiterzuentwickeln und kluge Entscheidungen hinsichtlich Deiner Zukunft zu treffen. Es kann Dir helfen, Deine Beziehung zu Deinem Pferd zu verändern. Eine Partnerschaft in Ehrlichkeit und auf Augenhöhe. Ich bemerke sehr oft, dass Menschen in Ihrem Leben mit Menschen und dem Leben mit ihren Pferden einen Unterschied machen und oft, wenn sie den Stall, die Weide verlassen, das Leben mit ihrem Pferd hinter sich lassen und differenzieren zwischen beiden Leben. Es fällt ihnen schwer Parallelen zu ziehen und beides miteinander in Verbindung zu bringen. Es ist jedoch so, dass sich die Probleme, die im Umgang mit ihren Pferden auftauchen wie einen roten Faden durch ihr ganzes Leben ziehen – sie bringen es nur nicht in Verbindung oder können es nicht erkennen. Pferde sind Werkzeuge. Informanten, die Dich darauf aufmerksam machen tiefer zu schauen, Deinem wahren ICH ins Gesicht zu schauen, Dir einen Spiegel vor Dein Gesicht halten. Natürlich schreibt Dein Pferd keine Whatsapp mit dem Inhalt: Pass mal besser auf Dich auf oder : sei nicht über griffig! etc.. – da gäbe es jetzt 1000 Beispiele. Sie äußern es im einem Fehlverhalten – so drückt es der Mensch gerne aus – leider! Pferde verhalten sich nie falsch! Sie informieren Dich, kompensieren, heben den Zeigefinger…Wie sieht das im Alltag aus? Hier ein paar Beispiele, die Dir eventuell bekannt vorkommen:-Du kommst, Dein Pferd geht – sei es mit Halfter oder ohne Absicht, es zu holen.-Du wirst ständig bedrängt, beknabbert, gebissen-Dein Pferd legt die Ohren an, wenn Du in seine Nähe kommst-Wenn Du es von A nach B bringst, lässt es sich schleifen, oder schleift Dich hinterher-striegeln, satteln, alles eine Katastrophe-reiten? geht gar nicht….All diese Dinge, bereiten Dir einen miesen Beigeschmack, rauben Dir Kraft und Spaß. Du kannst versuchen Dein Pferd auszutricksen, es zu sensibilisieren, es zu programmieren, mit Futter zu arbeiten. Aber all diese Dinge, beheben nicht die Ursache, sondern bringen Dich weiter weg von Dir selbst, von der Wahrheit, von der Möglichkeit, näher zu Dir selbst zu kommen und im Umkehrschluss rauben sie Dir die Chance eine echte, wahrhaftige Beziehung zu Deinem Pferd aufzubauen und vor allem Deine Vergangenheit endlich hinter Dir zu lassen. Wenn Du mich fragst, wenn Du mich zur Hilfe holst, wirst Du niemals von mir hören, dass Du Dein Pferd verkaufen sollst, um den Problemen aus dem Weg zu gehen, denn Du wirst sie nicht los.Das Universum, Gott hat Dir jeden Mensch, jedes Lebewesen aus einem Grund in Dein Leben geschickt: davon zu lernen. Wenn Du das Problem loswirst, in dem Du es einfach verkaufst, wird es in einer anderen Form zurückkehren, entweder bringt das neue Pferd diese Probleme mit oder es taucht anderweitig auf. Glaube mir, ich weiß sehr genau, wovon ich rede! Wenn Du nicht bereit bist in Deinen Spiegel zu schauen und Dein Problem umgehst, verpasst Du Deine Chance in das nächste Level Deines Lebens. Die Entscheidung zu treffen in Deinen Spiegel zu schauen, kann Entbehrungen mit sich bringen, Zeit kosten und auch viele, viele Tränen und Ängste. Aber Du wirst ein neuer Mensch sein, wenn Du Dich dem Spiegelbild stellst. Ich begleite Klienten auf diesen Wegen und nach einer gewissen Zeit stehen wir zusammen an einer Wegkreuzung. Der eine Weg ist breit, ganz einfach zu gehen, nur geradeaus. Der andere ist steinig, bergauf und bergab und sieht sehr anstrengend aus – er ist es auch. Aber am Ende wartet die Sonne und alle Schatten fallen in Deinen Rücken. Traue Dich und schau in Deinen Spiegel. Dein Pferd ist da, um Dir zu helfen. Verkaufe es nicht, weil es anstrengend ist oder wird, oder weil es Dir eventuell einen Wunsch nicht erfüllt. Vielleicht ist gerade das Deine Baustelle. Und eine Sache noch, die mir sehr am Herzen liegt: Es gibt immer eine Lösung und ein Tier ist kein Fahrrad, welches man umtauscht oder weg gibt, weil es nicht funktioniert. Du könntest auch vor Dir selbst weglaufen. Ich mache Dir Mut, Dich mit Deinen Ängsten und Bildern auseinanderzusetzen – es ist schön im „Next Level“!